Abstrakte Kunst

Headline mit „Abstrakte Kunst“

Kurzer Anreißer unter der Headline

Jan Davidoffs Werke sind auf einer Ebene zwischen figürlicher und Abstrakter Kunst anzusiedeln. Hier werden reale, erlebte Szenen mit einer tiefer gehenden Bedeutung konfrontiert und in abstrakte Malereien transformiert. Die auf Reisen aufgenommenen Fotografien dienen dabei lediglich als Grundlage der digitalen Bearbeitung, die dann wiederum als Schattenrisse verfremdet und durch Überlagerung und Überhöhung in aussagekräftigere Zusammenhänge gerückt und als Abstrakte Kunst neu bewertet werden.

So ist beispielsweise die Werkserie der schier endlosen Menschenmengen, die sich zunehmend in der Abstraktion aufzulösen scheinen, inspiriert von Davidoffs Erfahrungen in den weltweiten Touristenhochburgen. Im Bild befreit der unbestimmte Hintergrund die Masse aus ihrer Objektbezogenheit und hebt sie auf eine höhere Bedeutungsebene. Die Rolle der autonom betrachteten Menschenmasse und die des individuellen Subjekts in ihrer Mitte wird zum Sinnbild der nur scheinbar antagonistischen Beziehung zwischen figürlicher und Abstrakter Kunst. In einer Grauzone zwischen Figürlichkeit und Abstrakter Kunst nimmt die eine oder andere Person eine besonders exponierte Stellung ein und sticht aus der Masse heraus. Damit steht sie als Personifizierung des grundlegenden Bedürfnisses des Menschen der Moderne als einzigartiges Individuum wahrgenommen zu werden.

Und dennoch abstrahiert Jan Davidoff seinen eigentlichen Gegenstand und verdichtet ihn auf seine Essenz. Die mimetische Abbildung der Realität in der Fotografie wird hier der gefühlten Wirklichkeit nicht mehr gerecht und die Abstrakte Kunst so zum Ventil des Ausdrucks eines gesellschaftlichen, kollektiven Gefühls.