Kurzer Anreißer unter der Headline
In Deutschland existieren heute nur noch sehr wenige Glasmanufakturen, die die tradierten Techniken der Glaskunst verwenden, wie etwa „Van Treeck“ in München oder die „Derix Glasstudios“ in Taunusstein. Davidoff nutzt die Expertise dieser Handwerksunternehmen, um seine Motive durch Laserdrucke auf Glas darzustellen.
Die Innovation von Davidoffs Glaskunst besteht nun darin, moderne Verfahren der Glaskunst auf althergebrachten Materialien anzuwenden und diese mit Malerei zu kombinieren. Das dabei verwendete Dahlglas besitzt naturgemäß Lufteinschlüsse. Blasen, die das Material durchziehen, produzieren Spiegelungen des Motivs und ein Verwirrspiel von Licht und Schatten.
Die der Glaskunst zugrundliegenden Techniken sowie die spezifische Ausprägung des Materials ermöglichen dabei die Überwindung der Zweidimensionalität, indem sie die Imagination einer dritten Dimension erschaffen. Davidoff verstärkt in seiner Glaskunst diesen plastischen Effekt, indem er Druck und malerische Technik kombiniert.
Die Integration der Glaskunst in Jan Davidoffs künstlerisches Schaffensspektrum, ermöglicht ihm auch die inhaltliche Erweiterung seiner bisherigen Auseinandersetzung mit dem Sujet der anthoprogenen Landschaft. So wird in seiner Glaskunst die Untersuchung der Reziprozität von Natur und Kultur nicht nur in der Motivwahl sichtbar, sondern spiegelt sich zudem in der Geschichte des Material wieder.