Kurzer Anreißer unter der Headline
Neben der Leinwand als klassischer Grundlage der Malerei, arbeitet Jan Davidoff mit weiteren Materialien als Basis seiner Werke, die er unter Zuhilfenahme fortschrittlichster Techniken bearbeitet. Zu diesen zählt unteranderem die Drucktechnik.
So entwickelt Jan Davidoff auf dem Gebiet des Kunstdrucks, gemeinsam mit hochmodern arbeitenden Druckereien, seit einigen Jahren innovative Methoden, mit denen er dieses Kunsthandwerk in sein künstlerisches Schaffen integriert. Bei einem der neu entwickelten Kunstdruckverfahren, einem speziellen Laserdruck, werden beispielsweise Pigmente in Metall, bevorzugt Messing, eingebrannt. Dadurch entsteht auf der Bildoberfläche eine gleichzeitige Tiefe und Transparenz, die durch andere gängigen Vorgehensweisen innerhalb des Kunstdrucks unmöglich zu erlangen wären.
Eine weitere Variante des Kunstdrucks, die man insbesondere in jüngerer Zeit unter Davidoffs Werken findet, ist eine spezifische Form des Reliefdrucks auf Edelmetall. In Zusammenarbeit mit einem Münchner Traditionsunternehmen, schafft der Künstler an der Schnittstelle zwischen Zwei- und Dreidimensionalität Kunstdrucke, die nicht nur rein visuell, sondern auch haptisch und somit synästhetisch gelesen werden können. Insbesondere das stets in seinen Arbeiten wiederkehrende Thema der „Menschenmenge“ scheint sich ideal im Kunstdruck behandeln zu lassen. Durch den dynamischen Untergrund und die heterogene Oberfläche unterstützt das Medium hier den Inhalt, in dem es die gleichzeitige Existenz der Menschenmasse und der des Individuums betont. Und auch die dem Kunstdruck inhärente Eigenschaft der Reproduzierbarkeit verweist einmal mehr auf das Spannungsverhältnis zwischen Individualität und Masse, während zur selben Zeit die natürlichen technischen Grenzen des Kunstdrucks innerhalb der detailgetreuen Wiedergabe der Realität die für den Künstler so typische Melange zwischen Figürlichkeit und Abstraktion bestärken.